Konzeptalben gibt es viele, Konzeptalben, die ohne jegliche Instrumente und völlig isoliert von der Aussenwelt in der Sahara (!) und im Atlas Gebirge (!!) entstanden sind wohl eher wenige. Was völlig durchgeknallt und etwas befremdlich klingt und ein eher schwachsinniges Album erwarten lässt, ist in der Praxis ein hervorragendes Hard Rock / Epic Metal Konzeptalbum über Warheits- und Persönlichkeitsfindung geworden. Stilistisch schwelgt "The Devil`s Hall Of Fame" im melodischen Metal Bereich mit vielen Progressive Elementen, wobei die Songs - die übrigens von Jörn Lande (ex-Twilight, Ark) eingesungen wurden - aber immer nachvollziehbar bleiben und absolut eingängig daherkommen. Egal, ob man sich nun den Opener "Hellfire", das eingängige "Godless And Wicked" oder den Oberhammer "Shadowland" anhört - Beyond Twilight haben nicht nur ein Händchen für treffsichere Melodien, sondern auch für beeindruckende musikalische Spielereien. Insbesondere die Keyboardparts hören sich dermaßen abgefahren an, dass man sich stellenweise fragt, wie jemand auf solche Ideen kommen kann. Schwer fällt es allerdings "The Devil`s Hall Of Fame" mit irgendwelchen Bands zu vergleichen - streckenweise fallen mir neuere Savatage (Atmosphäre, Konzept), Dream Theater (Soloparts) oder auch bombastisch ausgerichtete Bands wie Magnum oder Journey ein. An der Mischung dieser Bands merkt man schnell, dass Beyond Twilight recht originell vorgehen, um all diese Einflüsse unter einen Hut zu bringen. Insofern kann ich "The Devil`s Hall Of Fame" nur jedem empfehlen, der zum einen auf aussergewöhnliche Sounds abseits gängiger Genres steht und sich zum anderen in die Gedankenstruktur eines Album fallen lassen kann, denn die lyrischen Ergüsse sind in diesem Fall mindestens genauso herausragend wie die Musik selber. Ganz klares Highlight, welches zwar nicht ganz so einfach zu verarbeiten sein dürfte wie die ebenfalls in dieser Ausgabe vorgestellten Werke von Sonata Arctica oder Supreme Majesty, dafür aber ein wesentlich höheres Mass an Atmosphäre bereithält als die vorrausgegangenn Bands (ohne diese damit abzuqualifizieren).
Fazit: 10 von 10 Punkten